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PHILIPS - Jupiter 463
Bj.: 1956
Bemerkungen: Dieses Gerät verfügt über eine eisenlose Röhren - Gegentakt - Endstufe. Eisenlose NF - Endstufen, also Endstufen ohne
Ausgangsübertrager, waren, im Gegensatz zur Transistortechnik, in der Röhrentechnik eher ungewöhnlich, da Röhren in der Regel einen relativ hohen Ausgangswiderstand haben und Lautsprecher bekanntlich
meist eine relativ niedrige Impedanz besitzen. In diesem Gerät wurden 2 verhältnismässig hochohmige Lautsprecher mit je 400 Ohm in Reihe geschaltet. Die Gegentaktendstufe ist auf 800 Ohm angepasst, da
hier nicht die bekannten EL 84 - Röhren zur Verwendung kamen, sondern die deutlich niederohmigere Ausführung davon mit der Bezeichnung EL 86. Meines Wissens war Philips die einzige Firma, die in den
50iger und 60iger Jahren häufiger eisenlose Röhrenendstufen mit relativ hochohmigen Lautsprechern einsetzte, allerdings nicht bei allen Gerätetypen. Auch diverse Fernsehgeräte von Philips verfügten (besonders der zwischen ca. 1960 und 1967 gebauten Gerätetypen) über eisenlose NF - Endstufen, hier oft mit der Röhre PCL 82 oder PCL 86 als NF - Röhre.
Röhrenbestückung: 2 x EL 86, EABC 80, EF 85, ECH 81, ECC 85, EM 85, EZ 81
Das Gerät wurde 02/2003restauriert. Da
eine der EL 86 .- Endstufenröhren defekt war und diese kurzfristig nicht mehr als Ersatz beschafft werden konnte, da dieser Röhrentyp eher selten ist, wurde nach einer vorübergehenden Alternative
gesucht, die schließlich auch gefunden wurde. Da in meinem Bestand noch ausreichend Röhren des Typs PL 82 vorhanden waren, der ebenfalls für relativ niederohmige Ausgangswiderstände geeignet ist
(allerdings nicht ganz so niedrig wie die EL 86) und der die gleiche Sockelbeschaltung aufweist, wurden diese Röhren eingesetzt. Da die Röhren der P - Serie bekanntlich keine fest definierte Heizspannung
besitzen, sondern einen fest definierten Heizstrom von 0,3 Amp. aufweisen, der bei der PL 82 bei 16,5 Volt erreicht wird, wurde im Gebrauchtteilelager gekramt und dort ein kleiner 10 - Volt - Trafo von
Telefunken gefunden, der als zusätzlicher Heiztrafo speziell für die beiden PL 82 - Röhren in deren Heizkreis eingeschleift wurde und so die Heizspannung von 6,3 Volt um 10 Volt auf 16,3 Volt aufstockt.
Das Gerät arbeitet mit dieser Maßnahme einwandfrei und dieser “getrickste” Umbau wurde so angelegt, daß er später mit wenigen Handgriffen wieder rückgängig zu machen ist, falls man doch die passenenden
EL 86 - Röhren wieder auftreibt.
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